Journal
7.5.2025
Sichtbar machen und in Perspektive setzen: 75 soziale Institutionen in Basel bieten Einblick

Einblick Basel – zu Besuch in sozialen Institutionen
Am Freitag, 13. Juni 2025 findet zum ersten Mal «Einblick Basel» statt. 75 soziale Institutionen öffnen von 14 bis 20 Uhr gemeinsam ihre Türen, verteilt über alle Basler Quartiere. Über 190 Programmpunkte rücken Themen wie Armut, Migration oder Sucht in den Fokus – und das aus verschiedenen Perspektiven. Das vielfältige Programm mit Touren, Workshops und Begegnungen ist ab heute online
Neues Format «Einblick Basel»
Integrative Arbeitsplätze, Beratungsstellen, Jugendzentren und vieles mehr: Das soziale Angebot in Basel ist gross, in der öffentlichen Wahrnehmung aber nur wenig bekannt. Die neue Veranstaltung «Einblick Basel» rückt am 13. Juni das vielfältige soziale Basel in den Vordergrund. Von 14 bis 20 Uhr bieten 75 soziale Institutionen gemeinsam Einblick in ihre Arbeit, ihre Herausforderungen und laden zum Gespräch ein. Betroffene berichten aus ihrem Leben – über Orte, die gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen, über Hürden und Marginalisierung im Alltag. Die Veranstaltung bietet der breiten Bevölkerung die Möglichkeit, Institutionen kennenzulernen, soziale Themen besser zu verstehen und Fragen zu stellen.
Soziale Institutionen entdecken und erleben
«Einblick Basel» wirft Schlaglichter auf verschiedene soziale Themen: Alter, Armut, Arbeitslosigkeit, Beeinträchtigungen oder Migration. Die Veranstaltung bietet Anknüpfungspunkte für alle, von jung bis alt. Die Themen werden auf Rundgängen, in Workshops, Spielen und Begegnungen bei den Institutionen aufgegriffen und vertieft. In den Jugendzentren der JuAr etwa wird greifbar, wie wichtig Freiräume für junge Menschen sind. Hier verbringen sie ihre Freizeit, entwickeln Ideen, entdecken Talente und erhalten Beratung, wenn der Schuh drückt. Im Kinderbüro Basel sind Kinder eingeladen, ihren Wohlfühlort selbst zu gestalten, Erwachsene erfahren derweil mehr über die Fachstelle für Kinderbeteiligung. Damit in einer Stadt möglichst alle Stimmen gehört werden, gibt es zahlreiche Quartiertreffpunkte. Unter anderem in den Quartiertreffpunkten im St. Johann, im Wettstein und in Bachletten erfahren wir, wie Gemeinschaft gefördert, Dialog ermöglicht und Angebote für Kinder, Erwachsene und Senior:innen geschaffen werden.
Wie in Basel Armut bekämpft wird, erfahren Interessierte auf einer Tour durch den Caritas Markt, in der Lesebar von Surprise oder im Internetcafé Planet13, einem multikulturellen Treff, gegründet von Armutsbetroffenen selbst. Krisen können alle treffen, umso wichtiger sind die verschiedenen Unterstützungsangebote, die in Basel existieren. Mit Hörbeispielen gibt die Dargebotene Hand Einblick in ihre alltägliche Arbeit. Die Stiftung Sucht zeigt, wie sie Menschen auf dem Weg zurück in die Selbständigkeit begleitet. Die niederschwellige Anlauf- und Beratungsstelle frauenOase erzählt derweil in einer interaktiven Ausstellung vom «Frau sein in marginalisierten Szenen». Und bei der Opferhilfe kommen Besuchende mit Beratenden ins Gespräch, erfahren mehr über die unterschiedlichen Formen von Gewalt und die Bedeutung von Awareness-Angeboten an Grossanlässen.
In Basel gibt es zahlreiche Institutionen mit integrativen Arbeitsplätzen. CO13 lädt in sein Textilatelier ein, Rehovot in seine Lederwerkstatt, die Bauteilbörse in ihre Demontage, LETPack in ihre Küche. Interessierte erfahren mehr über die Arbeitsmarktintegration, können sich austauschen und selber Hand anlegen. Vor Ort werden Konzepte wie die berufliche und soziale Integration konkret greifbar – aus verschiedenen Perspektiven.
Basel ist eine diverse Gesellschaft. Es gibt hier verschiedene Institutionen, die Gratisangebote für geflüchtete Menschen und Asylsuchende anbieten und vernetzen. Wie Crescenda Frauen mit Migrationserfahrung auf dem Weg in eine berufliche und soziale Selbständigkeit führt, erfahren Interessierte beim interkulturellen Grillplausch aus erster Hand. GGG Benevol und das Rote Kreuz zeigen, wie man sich selber freiwillig engagieren kann. «Einblick Basel» ermuntert zum Perspektivenwechsel, zum Blick über den eigenen Tellerrand: In der «Human Library» beim LoLa erzählen 12 Quartierbewohner:innen aus ihrem Leben: Wie leben Jugendliche im Iran? Welche Spiele gibt es in Kenia? Und wie fühle ich mich, wenn ich die hiesige Sprache nichtverstehe? Im Sprachmobil spricht eine Person mit Fluchterfahrung mit uns in ihrer Muttersprache.
Klischees in der Arbeitswelt, Barrieren im Arbeitsumfeld: Verschiedene Institutionen setzen sich dafür ein, dass der Weg in eine inklusive Gesellschaft gelingt. Bei Impulse & iPunkt erzählen Menschen aus ihrem Berufsalltag. Pro Infirmis gibt Einblick in ihr Unterstützungsangebot, irides in die Sehbehindertenhilfe und der Schwerhörigen-Verein in den Alltag mit Tinnitus. Insieme Basel lädt derweil zur Disco ein – eine Party von Menschen mit Beeinträchtigung für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
Kostenlos und ohne Voranmeldung, unterwegs mit Website und Faltflyer
Die Veranstaltung ist kostenlos und funktioniert ohne Voranmeldung. Auf der Website kann das Programm nach Interesse, Format und Sprache gefiltert und zusammengestellt werden. Neben der Website bietet der Faltflyer einen Überblick über alle Institutionen und ihren Standort. Der Faltflyer ist erhältlich an den Kulturbox-Stellen und bei sämtlichen teilnehmenden Institutionen. Eine Orientierungshilfe bietet zudem die interaktive Karte. Dort sind der eigene aktuelle Standort und die Standorte der teilnehmenden Institutionen sichtbar.
Geführte Stadtrundgänge auf Anmeldung
Wer nicht alleine unterwegs sein will, kann sich für geführte Stadtrundgänge anmelden. Verschiedene Persönlichkeiten aus der Region laden zur gemeinsamen Tour ein – zu Fuss, per Velo oder mit dem ÖV. Der Verein Surprise bietet seine beliebten Sozialen Stadtrundgänge an. Der Verein Frauenstadtrundgang nimmt Interessierte mit auf einen Stadtrundgang durch die Basler Stadtgeschichte. Neue Perspektiven bietet zudem der Rundgang mit Betroffenen von insieme Basel. Alle geführten Touren sind kostenlos und auf der Website aufgeführt. Zur den Touren und der Anmeldung
Unterstützungs-Ticket
Es gibt die Möglichkeit, die Veranstaltung mit einem Spezial-Ticket finanziell zu unterstützen. Im Gegenzug kann am 13. Juni ab 13:00 Uhr kostenlos der gesamte ÖV im TNW-Gebiet (2. Klasse) genutzt werden. Zum Ticketverkauf
Statements
«Dutzende Institutionen engagieren sich in Basel mit grossem Einsatz im sozialen Bereich, doch ein Grossteil ihrer wertvollen Arbeit bleibt für viele im Verborgenen. Einblick Basel möchte dies ändern. Nicht nur öffnen die Institutionen ihre Tore und erlauben einen Einblick, auch trägt Einblick Basel damit zu einer Enttabuisierung der Themen wie Armut, Beeinträchtigungen und Sucht bei. Ich freue mich auf den 13. Juni.»
– Sarah Wyss, Nationalrätin
«Die neue Veranstaltung «Einblick Basel» zeigt das vielfältige Angebot des sozialen Basels. Als Leiterin der Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartements freue ich mich besonders über die Teilnahme von Institutionen aus dem Suchtbereich. Die Angebote im sozialen Basel können nur dann ihre Wirkung entfalten, wenn sie bekannt und von der Bevölkerung akzeptiert sind.»
– Regine Steinauer, Leiterin Abteilung Sucht des Kanton Basel-Stadt